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Alben des Jahres 2020

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Cornholio:
... und weiter geht's, diesmal ist des an der Reihe:

Platte des Jahres:
Bei den Platten des Jahres haben es mir zwei angetan, die beide Rock/Metal sind, aber gänzlich ohne Gitarren auskommen: THE ALLIGATOR WINE und APOCALYPTICA. Aber APOCALYPTICA machen dann doch deutlich das Rennen, "Cell-O" ist einfach mächtig, wobei die Truppe dieses Mal wieder auf Gesang verzichtet und die Celli trotz aller Macht und Verzerrung wieder mehr nach Streicher klingen und weniger nach Gitarren. Die Platte bietet mehrere Gänsehautmomente und die Vinyl sieht sehr schön aus. Habe ich mir fürs Auto übrigens zusätzlich auch die CD gekauft, die Vinyl passt nicht ins CD-Fach.
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Promo des Jahres:
2020 war für mich das Jahr der Live-Platten, vielleicht auch, weil wegen der Pandemie Konzerte rar waren. So gab es wunderschöne Liveplatten und Blu-Rays von AYREON ("Electric Castle live", wunderbares Artbook) und METALLICA ("S&M2", eine wahnsinnig gelungene Veröffentlichung). Auch die Doomer AVATARIUM liefern ein tolles Live-Dokument. Und auch die Promo des Jahres ist für mich eine Liveplatte: DEVIN TOWNSEND "Order Of Magnitude - Empath Live Volume 1". Townsend ist einfach immer wahnsinnig unterhaltsam und auch mit seiner neuen Band schart er exzellente Musiker um sich. Die Setlist bietet einige Überraschungen und musikalisch gibt es einfach nur Perfektion. Die Blu-Ray macht unbedingt Sinn, es macht einfach Spaß, der Band zuzusehen. Wunderschön ist das 2CD/Blu-Ray Artbook.
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Cornholio:
Weiter geht's mit Cheffe Opa Steve:

Ach, so bescheiden 2020 wegen Corona und mangels Konzerten auch war, so gutklassig war das Jahr an Veröffentlichungen. Ich könnte locker ein Dutzend Scheiben aufführen, die für mich dieses Jahr wichtig waren, egal ob MYRKURs wunderbarer Folk-Scheibe, WILDERUNs epische Soundtrack-Malereien, NAPALM DEATHs und SCUMBAG MILLIONAIREs "In-die-Fresse"-Veröffentlichungen, IRON ANGELs gelungene Rückkehr ... aber folgende Scheiben möchte ich stellvertretend für das gesamte Jahr besonders herausstellen:

Meine Promo-Entdeckung des Jahres waren die Newcomer OCEANS OF SLUMBER mit ihrer gleichnamigen Scheibe. Was Cammie Gilbert am Mikro abfeuert, erzeugt mir von ruhigen bis wilden Passagen stets eine Gänsehaut. Die Songs sind perfekt um die reichhaltigen Facetten ihres Gesangs geschrieben. Atmosphärisch dicht, melodisch bis deathig, progressiv, eingängig bis fordernd. Songs wie 'A Return To The Earth Below' sind epische Meisterwerke mit einer der besten Stimmen, die man im Metal je gehört hat. Tiefdunkle und schwere Piano-Stücke wie 'The Red Flower', welches beeindruckend vom Gesang getragen wird, zeugen von songwriterischem Mut und stoßen ungewohnte Türen auf. Ein grenzüberschreitendes, musikalisch wertvolles Werk mit einer Reihe an Highlights.
https://www.bleeding4metal.de/index.php?show=review_de&id=11801

Mein absolutes Highlight 2020 ist aber MANTICORAs Konzept-Sequel "To Live To Kill To Live". Die Story des Vorgängers findet im zweiten Teil ihr Finale. Die Dänen setzen im Underground weiter auf höchste Qualität und schaffen es erneut, die Handlungsstränge in individuelle Songs zu gießen, die den Stil des Vorgängers nahtlos fortführen. Lars und Stefan gelingt es (unterstützt von June Dark), die unterschiedlichen Charaktere mit ihren Stimmen darzustellen, die Musik ist deftiger Prog Metal vom Feinsten. Das Songwriting ist liebevoll bis ins Detail ausgeschmückt. Die Melodic Leads in 'Katana - Beheaded' ergänzen den cineastischen Bombast, die Gesangsleistung ist top. Der viertelstündige Opener 'Katana - The Moths And The Dragonflies' fesselt durch Blasts und Power Metal vom Feinsten. Das 'Tasered'-Songdouble vermischt klassischen Metal mit Prog-Anleihen. Die unterschiedlichen Stimmungen der Songs sorgen für Abwechslungsreichtum und können langfristig fesseln, da jeder Song seine eigene Handschrift trägt. Für mich ist "To Live To Kill To Live" eine perfekte Scheibe, da sie mit Herzblut geschrieben und talentiert eingespielt wurde. Eine aufregende Stunde durch die Hälfte aller Metal-Genres.
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Cornholio:
Nachdem es gestern (aus Gründen) keine Alben des Jahres gab, wird das heute mit derer zwei nachgeholt.
Los geht's mit Krümel!

Auch wenn 2020 in vielerlei Hinsicht anders und die Monate teilweise negativ behaftet waren, gab es zum Glück trotzdem wieder tolle Promos, die mich persönlich begeisterten und die ich besprechen durfte. Und doch hat es fast bis zum Ende der zweiten Jahreshälfte hat gedauert, bis "meine Promo des Jahres" da war. Und die hat mich dann - völlig unvorbereitet - gleich so umgehauen:

KAUNIS KUOLEMATON "Syttyköön Toinen Aurinko"
Dunkelheit, Intensität, Verträumtheit und gleichzeitige Schwere - all das vereinen die Finnen von der ersten bis zur letzten Minute. Mich habt ihr auf alle Fälle gepackt. Vielen Dank dafür - ihr habt euch die vollen 10 Blutstropfen mehr als verdient!
https://www.bleeding4metal.de/index.php?show=review_de&id=12074

Als "Nicht-Promo"-Album des Jahres ist für mich:

PSYCHOTIC WALTZ "The God-Shaped Void"
Ich hatte die Band noch nie auf dem Schirm, aber dann hab ich das Review meines geschätzten Bleeding-Kollegen Cornholio im März gelesen und wurde sehr neugierig. Ich hab mir die Scheibe angehört und schon war's um mich geschehen. Danke dafür!
https://www.bleeding4metal.de/index.php?show=review_de&id=11332

Cornholio:
Unser Neuling Onkel Fellfresse hat zwar noch keine Promo des Jahres, dafür aber ein Album des Jahres:

Annihilator "Ballistic, Sadistic"
Bei der Frage nach dem Album des Jahres 2020 lieferten sich bei mir bis zum Schluss ANNIHILATOR und Testament ein enges Kopf-an-Kopf Rennen, welches Jeff Waters und seine Mannen für sich entschieden haben. Wenn man kein zweites "Alice In Hell" erwartet und sich auf "Ballistic, Sadistic" einlassen kann und will wird man mit einer starken und abnutzungsfreien Thrash Scheibe belohnt, die gegen die starke Konkurrenz locker ankommen kann. Man merkt das Jeff Waters richtig Bock hatte und das überträgt sich durch die Songs auf den Hörer. Wenn ein Song dich dazu bringt schneller zu fahren dann ist er perfekt. Auf "Ballistic, Sadistic" gibt es Zehn davon.
https://www.bleeding4metal.de/index.php?show=review_de&id=11239

Cornholio:
Unser Metal Guru mag es kurz und knackig:

Band: Panzerballett
Eine Ansammlung technisch außerirdischer Musiker (ja, KEINE Musikerinnen) irgendwo zwischen den BRECKER BROTHERS, Fredrik Thordendals MESHUGGAH, Virgil Donatis PLANET X und Scott Hendersons TRIBAL TECH

Album: "PLANET Z"
Rein instrumentale (NICHT durch beziehungsgestörte, pseudointellektuelle und tagespolitische Texte verschandelte) Männermusik irgendwo zwischen akademisiertem Jazz, konstruierten Melodien, mathematischer Polyrhythmik und rektifizierter Verzerrung

Beides zusammen die einzig bezahl-, denk- und hörbare Therapie, 2020 (UND länger) NICHT abzudrehen!
https://www.bleeding4metal.de/index.php?show=review_de&id=11888

Ansonsten: Merry X-Mas and a happy new year ...

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