Autor Thema: Spaß mit Wacken-Tickets  (Gelesen 4067 mal)

Offline Opa Steve

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Spaß mit Wacken-Tickets
« am: August 04, 2014, 07:35:45 Nachmittag »
Die Kommerzkurve hat sich beim W:O:A: nun endgültig mal komplett geschlossen. Nachdem das Festival an einer stetigen Kommerzialisierung die letzten Jahre arbeitete, haben sich nun die "Fans" auch zu professionellen "Geschäftspartnern" entwickelt.

Gerade ist das Festival für 2014 vorbei, da ist das Festival für 2015 schon ausverkauft. Ob der Tod von Michael Jackson oder ein ausverkauftes Wacken - solche Events laden immer ein, mal auf eBay zu stöbern. Und ja, es ist lustig! Naja, wenn man darüber lachen kann.

Das größte Arschloch gibt es direkt hier. Hat 10 Tickets für den Wiederverkauf abgegrast und steigt mit einer Rendite von 102% ein. Die Niedrigzinsphase macht offenbar kreativ. Und das Schlimme dabei: es werden sicherlich einige Trottel einen Preis über 200 Euro bieten.

http://www.ebay.de/itm/WACKEN-OPEN-AIR-FESTIVAL-2015-TICKETS-KARTEN-30-07-15-01-08-15-HARDCOVER-/201143034708

Glaubt man nicht? Doch, glaubt man. Hier steht das Gebot für zwei Tickets bereits über 500 Euro:

http://www.ebay.de/itm/2-Tickets-Wacken-Open-Air-2015-wg-Dopplung-abzugeben-3-DAY-ALL-IN-Hardtickets-/291208694952

Insgesamt gibt es schon über 60 Auktionen. Und der Spass geht erst los, wenn die Tickets überhaupt mal verschickt wurden. Grob geschätzt würde ich mal sagen, dass ein vierstelliger Bereich an Tickets lediglich als Geldanlage gekauft wurde, wenn schon wenige Stunden nach dem SoldOut weit über 100 Tickets wieder angeboten werden.

Gegen sowas hilft nur eins: konsequent Finger weg und die Verkäufer mal auflaufen lassen. Ich war schon sauer, als die Ticket-Spekulation bei Bolt Thrower für die Herbsttour losging, und dafür andere Fans in die Röhre gucken, die tatsächlich auch hingehen wollten ...

Opa

Kex

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Re: Spaß mit Wacken-Tickets
« Antwort #1 am: August 04, 2014, 10:52:58 Nachmittag »
Interessant in dem Zusammenhang auch diese Pressemitteilung:

Zitat
"in den vergangenen zwei Jahren gab es auf dem W:O:A personalisierte Tickets. Wir haben hier eine Vorreiterrolle eingenommen, um für euch den Schwarzmarkt einzudämmen. An oberster Stelle stand dabei immer, dass ihr, die Fans, die Tickets zum Originalpreis kaufen könnt, ohne dass sich organisierte Schwarzmarktbanden an euch bereichern. Dabei sollten der Kauf der Tickets und die Abwicklung generell nicht komplizierter werden.

Leider ist dieser Kampf in juristischer und organisatorischer Hinsicht sehr schwer. So ist es für eine solche Personalisierung zwingend notwendig, dass Verkaufsplattformen keine Tickets anbieten dürfen. Dazu muss die Rechtsprechung anerkennen, dass personalisierte Tickets nicht „verkehrsfähig“ sind, also keine Ware sind, mit der gehandelt werden darf. Was nur logisch wäre, denn die Tickets dürfen ja nicht verkauft werden.

Und genau hier liegt der Grund dafür, dass wir dieses Jahr keine Ticket-Personalisierung durchführen werden:

1) Wir befinden uns momentan in einem Rechtsstreit mit eBay hinsichtlich der Verkehrsfähigkeit von personalisierten Tickets. Das Urteil des OLG Hamburg steht noch aus. Allerdings hat ein Verein der Fußball Bundesliga Ende vergangenen Jahres vor demselben Gericht und demselben Richter ein Verfahren zum exakt gleichen Thema verloren. Die Konsequenz: Plattformen wie eBay müssen Angebote personalisierter Tickets nicht sperren. Damit ist der Weiterverkauf zwar weiterhin verboten (!), aber die Angebote werden nicht gelöscht. Somit ist es praktisch unmöglich, gegen Ticketverkäufer vorzugehen. Alleine diese Tatsache macht eine Personalisierung leider hinfällig.

2) Unsere angebotene anonymisierte Tickettauschbörse funktionierte grundsätzlich. Doch oft spielten Verkäufer oder Käufer nicht mit: Manchmal zahlten Käufer nicht, oder Verkäufer meldeten die Geldeingänge nicht etc. So kamen einige Transaktionen gar nicht zustande. Schlimmer noch: Diejenigen, die sich an die Regeln hielten, mussten es im Nachhinein womöglich ausbaden.

3) Die Namensänderung bedeutete einen hohen administrativen Aufwand für euch, den viele scheuten.

Unser Fazit nach langen Überlegungen ist daher, von der Personalisierung abzusehen."

Ich fand die Idee eigentlich durchaus gut, ist wohl aber unwahrscheinlich, dass die dahin zurückkehren, nachdem der Rechtsstreit durch ist. Die Metaldays sind noch rigoroser: 2 Tickets á Person. Mehr nicht. Ging für uns als Gruppe dennoch gut. Bei Boltthrower war es ja ein ähnlicher Scheiß. Ticketshop24 geht da sehr geschickt vor. Wenn nur noch 2 Tickets vorhanden sind, wird die Verfügbare zahl wieder im einstelligen Bereich erhöht. Immer so weiter. Aber alles im Bereich des Legalen, wie es scheint.