Na, dann jetzt auch mal von mir. Hat Spass gemacht, mal 'nen halben Vormittag durch paar übliche Verdächtige zu hören (auch wenn mich mein Gedächtnis doch bei einigen betrogen hatte - war wohl Wunschdenken mit im Spiel
).
Hier meine spärliche Liste (die "nur guten" Scheiben hab ich bewusst mal außen vor gelassen):
Tool - Lateralus
Die Musik ist sehr komplex und würde unter schlechten Produktionen leiden. Die Lateralus war wirklich ein Volltreffer, weil selbst feinste Percussions neben den Gitarren ihren Raum finden. Der Nachfolger 10000 Days konnte da nicht mehr mithalten, obwohl er fetter klingt (aber auch komprimierter, und damit recht klinisch).
Mandrake - Mary Celeste
Gnadenlos verkannter Newcomer, hatten beim genialen Debütalbum das Glück, auf das Profi-Studio des Drummers zurückgreifen zu können. Unglaublich fette Klampfen und ein einzigartiges organisches Sounderlebnis. In dem dichten Sound geht nichts unter, und dennoch schafft er eine einzigartige Grundstimmung mit Charakter. Da fällt mir ein, dass ich doch auch mal ein Special über solche unbekannten Perlen lostreten sollte....
Grip Inc. - Solidify
Trotz hohem Druck eine sehr dynamisch klingende Scheibe. Vor allem wahrscheinlich die beste Drum-Produktion, die ich je gehört habe. Und da Dave Lombardo ohne Trigger spielt, ist das Sounderlebnis wirklich ein Hochgenuss. Gebt euch mal den Rausschmeißer 'Bug Juice'.
Devin Townsend - Terria
Ja, sicher, das Album ist komplett überproduziert. Aber dies wird bewusst als Stilmittel eingesetzt, denn Devin neigt immer dazu, jede Lücke im Sound zuzukleistern. Und das macht er perfekt. Während Studiofreaks wie Blind Guardian einfach nur eine laute Wand aus 100 Spuren aufbauen, erschafft Devin eine dreidimensionale Landschaft mit Tiefe.
Celtic Frost - Monotheist
Die Prediger des Primitiven in einer Audiophilen-Empfehlung? Jupp! Das Album ist nicht nur stimmungstechnisch ein Meilenstein, sondern auch produktionstechnisch. Selten ist es gelungen, brachiale Minimalität so klar auf Silberling zu bannen, ohne dass sie an empfundener Lautstärke einbußt oder künstlich aufgeblasen wirkt. Ein sehr intensives und unverfälschtes Erlebnis, und es war eine weise Entscheidung, Produzent Peter Tägtgren vom Endmix zu entbinden.
Opa