Teil drei unseres metallischen Jahresrückblickes gehört unserem Dead_Guy:
Mein Album des Jahres ist "Nest" von Brutus:
Das neue Album von Brutus ist eins dieser seltenen Alben, wo du nach spätestens 10 Sekunden weißt, dass hier etwas Großes passiert. Habe ich noch das Debüt verpasst, bin ich jetzt total infiziert. Momentan läuft es einmal am Tag und es wird nicht schlechter. Die Musik klingt oft für mich so, als hätte so manche Post Metal-Größe den Beat des Punk entdeckt und trifft sich nun im Proberaum, um mal ordentlich Dampf abzulassen, und die ruhigen, nachdenklichen Momente haben so ein gewisses Alternative Feeling. Hier ist einfach jedes Instrument toll gespielt, die Riffs, die irgendwo zwischen Isis/ Cult of Luna und Wolves in the Throne Room hin und herpendeln, der Bass, der immer wieder tolle Akzente zu wissen weiß, das Schlagzeug, was so viel Energie freisetzt, dass man gar nicht weiß wohin damit, und über all dem thront diese fantastische weibliche Stimme, die von zart bis Schreien mal so alles kann. Und auch auf emotionaler Ebene ist das Album etwas Besonderes, schafft es Aggression und Frieden im selben Moment zu vermitteln, das hatte ich das letzte Mal beim aktuellen Album von Chapel of Disease, wer das schafft, gehört für mich eh zu den ganz Großen. Und beim Hören sitz' ich da und kann mich nicht entscheiden ob ich nun meine Möbel zerkloppen oder fremde Menschen umarmen soll. Mein momentaner Favorit von den Songs ist 'War': ruhiger Start, dann spielt die Gitarre diese unglaublich geile Melodie, dann kommt der Bass und sorgt für ordentlich Druck, und dann gibt's amtlich was auf die Fresse bevor der Song sanft wieder ausklingt. Aber es ist jeder Song groß und toll geschrieben. Ich bin schwer verliebt.
Hier meine Promo des Jahres: Death Hawks mit "Psychic Harmony":
Mit "Psychic Harmony" haben diese Finnen ein wundervolles, anachronistisches Werk abgeliefert, welches DIE Überraschung nach Brutus für mich war. Schöner Wave trifft auf psychedelische Elemente, das Ganze ist so unaufgeregt und tiefenentspannt, dass man dazu perfekt träumen kann. Der Soundtrack für schwüle Sommernächte.
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