Hast du das alternative Ende gesehen? Das entspricht fast der Buch-Vorlage (er zieht noch die Waffe, bricht dann aber flennend an der Lehrerbrust zusammen). Aber - falls du es nicht gesehen hast - stell es dir doch mal vor. Das würde heute niemanden, n i e m a n d e n auch nur zu einem müden Kratzen am Sack bewegen, das ist zu weichgespült in Zeiten, in denen Schüler in der Tat bewaffnet in die Schule gehen und alle paar Monate als Amokläufer in den Nachrichten sind.
Die Ausdehnung auf das Umfeld (andere Klassen) wurde in der Tat skizziert ("Überläufer" aus anderen Kursen, die "Frühpubertären", Party-Gäste), das genauer auszubauen wäre vermutlich auch zeitlich zu aufwändig gewesen.
13- und 14-Jährige sind heute zwar in mancherlei Hinsicht reifer als noch vor einigen Jahren, aber nicht gerade in geistiger und intellektueller, fürchte ich. Daher überrascht es mich wenig, dass der Film dort nicht so ankommt wie bei älteren. Mich hat der Film jetzt aber auch wesentlich stärker mitgenommen als das Buch damals, weil ich jetzt auch einfach viel genauer nachvollziehen und vor allem einordnen kann, um was es geht. Für den Bruder von 14 Jahren ist die Flimmerkiste doch eh nichts, wo irgendwas rauskommt, womit man sich geistig beschäftigt, oder? Viele praktizieren mehr so etwas wie "Fernseher an, Kopf aus" - ich habe das sogar schon wörtlich gehört als Aussage über den eigenen Fernsehkonsum.