Und noch kurz was zum sinkenden Niveau an Gymnasien: Also zumindest in BaWü war ich der letzte Jahrgang bevor das Niveau an Gymnasien drastisch erhöht wurde (mehr Prüfungsfächer, Mathe bis zum bitteren Ende Hauptfach, war vorher auch 3-stündig machbar). Und PISA bestätigte Deutschland eine gute Elite - nur darunter mangelte es ganz gewaltig. Und wir brauchen keine tolle, schmale Elite, sondern einen gut gebildeteten Mittelbau, der es schafft, die Aufgaben, die noch anfallen, auch bewältigen zu können.
Also das Niveau hat sich durch MEHR Prüfungsfächer nicht erhöht - das kann ich zumindest für Hessen sagen. Bloß weil wir mehr geprüft wurden, haben wir nich mehr gelernt. Der Unterricht viel genausohäufig aus wie sonst auch, gleichwie unfähige Lehrer in Fremdsprachen unterrichtet haben auf Grund eines Mangels den zu beheben die Reierung Koch sich nach wie vor nicht in der Lage sieht. Zumal wir an der Uni ja auch nicht ausreichend lernen, wie wir Schüler gut unterrichten können. Fachwissen bekommen wir reingeprügelt, mit Didaktik sind die äußerst sparsam. Nach wie vor. Meine Mathelehrerin hatte in ihrem Studiengang kein Stochastik drinne, dennoch hat sie das unterrichtet. Diesen unnützen Teil der Mathematik beherrsche ich auch erst seit zwei Semestern vollständig.
Die Besten in Deutschland sind im Übrigen immer noch schlechter als die Schlechtesten in Japan und Finnland... Und Selbst Bayern, Ba-Wü und Sachsen schaffen es nur ins obere Mittelfeld.
@ Opa - ich hab nix dagegen, wenn diese Angebote verpflichtend werden. Nur es bedarf mehr als nur eines Sprachkurses, und vor allem ist das ne Zumutung an Leute, die n Job kriegen, denen zu sagen: So ihr müsst aber noch euern Kurs machen, den darfste nicht annehmen, abends machen wir keine Kurse, weil die Arbeitsargentur da schon dicht hat, wir zahlen dir lieber weiter Sozialhilfe, bevor wir einen Abendkurs anbieten.
Im übrigen können Sozialleistungen ja bereits gestrichen werden, die rechtliche Grundlage ist ja da.
Nur ausreichend sollten diese Angebote doch bitte sein. Gerade Sprachkurse für türkische und polnische Mitbürger dürfen auch mal kostenlos sein (oder gleich für alle), die Probleme hat sich der Staat seit den achtzigern kontinuierlich selbst eingebrockt.
Naja, die Verdummung der Gesellschaft lässt sich zumindest in Hessen und Bayern sehr schön an den Schulbüchern festmachen. In unserer Unibücherei stehen zahlreiche Schulbuchjahrgänge Mathematik von Ende der 70er bis Anfang der 90er Teilweise sogar aktuelle Reihen. Letztere sehe ich aber auch im Einsatz immer mal wieder. Das, was in den 70ern in einem Hauptschulband teils alles drinnsteht an Stoff, suche ich in manchem Realschulbuch heutzutage vergebens. Da geht es nicht nur um überaltete Mengenlehre, sondern auch Primfaktorzerlegung, höhere Dezimalzahlrechnung und ähnliches. Konsistent sind da lediglich die Gymnasialwerke. Bitter, bedenkt man, dass die ersten zehn Schuljahre eines Realschülers seine Grundlage fürs Überleben am Gymmi sein sollen.
Empfindliche Strafen - zumindest finanzieller Art, sind beispielsweise bei meinen Lernhilfekids ziemlich sinnfrei, die zahlt nämlich das Amt bei Arbeitslosigkeit oder Geringverdienenden - das müsste sich drastischer auswirken. Die ein oder andere Ärztezulassung sollte auch mal entzogen werden bei uns im Umkreis, ich allein habe in meiner einen Klasse schon drei, die wegen jedem Mist mal für fünf Wochen krank geschrieben werden (übrigens alls Arier um Martins These mal zu stützen). Der Klassenlehrer hat die entsprechenden Ärzte jetzt weitergemeldet. Würden bestehende Gesetze seitens der Schulen allerdings stärker genutzt werden, könnte der Staat allein für Schulbeginn einen Großteil an Polizisten einstellen, bei mehrfachem Schulschwänzen dürfen, wenn das ordentlich gemeldet wird, die Schüler auch von der Polizei geholt werden (was leider auch vom Amt in den meisten Fällen gezahlt wird).