weniger eine Playlist als vielmehr nur ein paar Anekdoten:
Ich bin mir sicher, dass es bereits jeder mitbekommen hat: das Wacken Open Air feiert Geburtstag!
Zum dreißigsten Mal steigt das Kult-Festival mittlerweile schon.
Die eine (Zephir) verbindet Wacken aus welchem Grund auch immer mit Mambo Kurt, der andere (des) vergisst nie den 2013er Auftritt von Nightwish mit der (damals) neuen Frontfrau Floor Jansen und war besonders von "Ghost Love Score" geflasht. Und unser Wahl-Finne baarikärpänen nennt einfach nur "Riding The Storm" von Running Wild als seine persönliche WOA-Referenz.
Und von ein paar Redakteuren gibt es die eine oder andere Anekdote zum mittlerweile größten Metal-Festival der Welt.
Stormrider
Das erste Mal W:O:A war bei mir 1997. Die Besucherzahl dürfte so bei 8.000 gelegen haben, und gezeltet wurde noch dort, wo heute nicht mal mehr der Eingang ist. Weitere zwölf Besuche folgten, sodass ich die Entwicklung hin zum heute oft verschrienen Zirkus sehr gut miterlebt habe. Folgerichtig gibt es jede Menge Momente und Songs die ich damit verbinde. Wenn ich mich auf einen beschränken soll, dann ist mir der letzte Deutschland-Gig von SENTENCED 2005 sehr emotional in Erinnerung geblieben. Die Band gehört seit Down zu meinen absoluten Faves, somit war das komplette Konzert schon von einer tiefen Traurigkeit durchzogen. Als es beim finalen Song End Of The Road dann auch noch in Strömen regnet, gehen Musik, Situation und Umgebung eine Symbiose ein, die in einer tränenreichen, depressiven Schwermütigkeit kulminierte, die mich bis heute begleitet, wenn ich den Song höre.
Wulfgar:
RUNNING WILD ist meine unangefochtene Alltime Favourite Band. Ich habe mir als eine meiner ersten Scheiben die "Under Jolly Roger " selber gekauft. Seit dem weiß ich es gibt für meine Begriffe keine geilere Metal Mucke. Letztes Jahr war es dann so weit, dass ich die Truppe um Rock'n'Rolf das ERSTE Mal live gesehen habe. Alleine das war eine Offenbarung. Zudem hatte 2018 die Scheibe "Port Royal" 25. Jubiläum, deshalb der Titeltrack. War ein grandioser Gig was daran zu erkennen war, dass ich hinterher mehr oder weniger stimmlos vor Heiserkeit war und am nächsten Tag meinen Kopf nicht drehen konnte vor Headbang-Muskelkater.
Humppathetic:
Schockierende Anekdote vom Wacken 2003: Sah eine Familie mit ca. zehnjährigem Sohn. Besagter Sohn zog sich plötzlich eine Schachtel Zigaretten aus der Hose und fing an, sie zu rauchen. Die Eltern fanden das völlig ok. Ich war schockiert. Heute, in meinem Alter, würde ich wohl eingreifen. Damals als junger Mann nicht getraut.
Witzige Anekdote: Auf demselben Wacken campten neben uns Schweden. Einer lag die ganze Zeit nur auf dem Boden. Immer auf derselben Stelle. Der bewegte sich nicht mal., als ein Kumpel sich den Arsch an seinem Gesicht abwisch. Das einzige Mal, dass der sich bewegte, war, als seine Kumpels ihn zur Abreise in den Bulli hievten...
Cornholio
Mein erstes Wacken war 1998. Mit dem selbst gemalten Schild (die Rückseite eines Collegeblocks) an der Fensterscheibe ging es mit meinem Schwager zusammen ab nach Wacken. Ich kann mich nur noch dran erinnern, dass ich während Iced Earth das Headbangen einstellen oder einschränken musste, weil ich durch das durchgängige Kopf- und Haareschütteln zu Blind Guardian Kopfschmerzen hatte. Damals ging das Open Air über zwei Tage (Freitag und Samstag) und es war relativ klein, vielleicht 10.000 Leute oder so. Da wir in der Nacht von Samstag auf Sonntag noch gefahren sind, haben wir während Savatage am Samstagabend das Gelände verlassen. Wir gingen, als sie "Edge of Thorns" spielten, "Believe" haben wir vom Campground gehört. Rückblickend hätten wir uns den Auftritt auch noch zuende anschauen können. Auf dem Weg kam uns noch ein leicht angetrunkener Kerl entgegen, der ziemlich enthusiasitisch entgegnete: "Ey Mann ey, habt ihr Sacred Steel gesehen? Die waren super!" Ey Mann ey, hatten wir nicht... aber über die Jahre entwickelte sich dieses "Ey Mann ey" bei uns zum Kultspruch!
Mein letztes Wacken war 2007, und ich werde vermutlich auch nicht mehr hinfahren. Zu groß und zu weit, und ich war ja schon zehn Mal dort. Der Hauptgrund, warum ich damals gesagt habe, dass ich nicht mehr aufs Wacken gehe, ist die Tatsache, dass meiner Meinung nach bei einem Festival oder Konzert jeder Fan die Möglichkeit haben muss, den Headliner zu sehen. 2007 waren das IN FLAMES, und es war nicht jedem möglich, die Band zu sehen. Das finde ich persönlich nicht in Ordnung.
Trotzdem: Happy Birthday, Wacken!
Welche Erinnerungen habt ihr an Wacken? Was verbindet ihr mit dem Open Air?